Ostseegemeinde Wittenbeck

über 800 Jahre Dorfgeschichte hier an der Ostseeküste

Geschichte & Aktuelles

Der Ort Wittenbeck – mit seinen Ortsteilen Klein-Bollhagen und Hinter-Bollhagen – liegt inmitten des Landschaftsschutzgebiets „Kühlung“ und grenzt direkt an die Ostseeküste.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 9,94 km² und ist jeweils ca. 2 km von den Ostseebädern Kühlungsborn und Heiligendamm entfernt.

Was weiß man über die Entstehung von Wittenbeck?

Im Archiv des Klosters Bad Doberan befindet sich eine Urkunde aus dem Jahre 1192. In dieser bestätigte der mecklenburgische Fürst Heinrich Borwin I. den von ihm gestifteten Landbesitz des Doberaner Klosters. 1218  gestattete er dem Kloster auf seinen damals noch unbevölkerten Ländereien „Menschen aller Art“ anzusiedeln und das Gebiet so der deutschen Einwanderung aus Westelbien zu öffnen. Innerhalb weniger Jahre überzog ein dichtes Netz von Siedlungen das Land. So kamen auch die ersten bäuerlichen Siedler nach Wittenbeck.

Woher kamen diese Bauern im 13. Jahrhundert?

Die Anwerbung der Bauern war nicht einfach, da es zu dieser Zeit nur ein einziges Mittel der Werbung gab: die persönliche Ansprache. Dafür gab es spezielle Siedlungsunternehmer – die sogenannten Lokatoren. Diese Werber begaben sich selbst in die Dörfer der westelbischen Länder, um dort Siedlungsfreudige zu finden und von der neuen Heimat zu begeistern. Bei der Anwerbung waren zwei Dinge hilfreich: Zum einen gab es in Westelbien viele Landhungrige, da so manch nachgeborener Bauernsohn land- und besitzlos war. Zum anderen kannte nur  der Lokator selbst die neue Heimat, die er natürlich in den schillerndsten Farben beschrieb. Offenbar erfolgreich!

Wie sah jedoch die Realität aus, als die neuen Siedler hier ankamen?

Weite Urwälder, Sümpfe, Gestrüpp – so zeigte sich den Siedlern die neue Heimat. Doch davon ließen sich die ersten Wittenbecker Siedler nicht schrecken und packten kräftig zu  – und so wuchs das Dorf in den Urwald hinein. Nach wenigen Jahren standen sie dann alle: die Dörfer des Doberaner Klosters, zu denen auch Wittenbeck gehörte.

1273 wurde Wittenbeck erstmals urkundlich erwähnt. Der für das Doberaner Kloster zuständige Bischof Hermann I. von Schwerin ordnete damals  die Einkünfte und Rechte innerhalb des Stiftlandes neu. Der hierfür ausgestellten
Urkunde verdanken sieben mecklenburgische Gemeinden ihre urkundliche Ersterwähnung.

Wie entstand der Name „Wittenbeck“?

Es gibt zwei Deutungen des Ortsnamens von Wittenbeck. Die eine geht davon aus, dass er aus dem Nordischen abgeleitet ist und “Waldbach” bedeutet. Das passt insofern gut, als das Dorf in seiner ganzen Länge an einem aus der Diedrichshäger Kühlung herab kommenden Bach, also einem richtigen Waldbach, liegt.  Die andere Erklärung benennt Wittenbeck als das Dorf am weißen (klaren) Bach.  Aus beiden Ansätzen geht hervor, dass der Ort seinen Namen dem Bach verdankt. Auch heute noch gehen mindestens zwei „Becks“ den gleichen Weg aus der Kühlung durch den Ort: die Flasslandbeck und die Kambeck.

Weitere Historie von Wittenbeck

Vermutlich gehörte Wittenbeck zunächst für einige Jahrhunderte zum umfangreichen Landbesitz des Klosters Doberan. Im Zuge der Reformation gingen das Doberaner Kloster samt seiner Ländereien 1552 in den Besitz der Herzöge von Mecklenburg über. Auf diese Weise war das Dorf Wittenbeck bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1918 Bestandteil des Hausgutes der mecklenburgischen Herzöge.

1950 wurden die Gemeinden Klein-Bollhagen und Hinter-Bollhagen in die Gemeinde Wittenbeck eingegliedert.

Heute gehört Wittenbeck zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und liegt im Landkreis Rostock. Es zählt knapp 900 Einwohner und wird vom Amt Bad Doberan-Land verwaltet.

Der noch immer landwirtschaftlich geprägte Ort ist ein beliebter Wohn- wie Ferienort und besticht durch Natur- und Strandnähe sowie darüber hinaus durch seine ruhige Lage im Einzugsgebiet von Rostock.

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